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2020 08 22 aktuelles 02

"Maria 2.0 im mittelalterlichen Gandersheim?"

Fragt man nach dem Verhältnis von Frauen und Männern in der mittelalterlichen Kirche, so denkt man schnell an das Verbot der Priesterweihe für Frauen, das bis heute in der katholischen Kirche fortbesteht. Doch auf der anderen Seite war es gerade die Kirche, die Frauen im Mittelalter Möglichkeiten der Selbstbestimmung und Bildung eröffnete. Insbesondere in den adeligen Kanonissenstiften, wie Gandersheim oder Quedlinburg, mit ihrer liberalen Lebensweise konnten Frauen das standesgemäße mit einem religiösen Leben verbinden. Die Äbtissinnen dieser Stifte spielten eine herausgehobene Rolle und hatten erstaunliche Befugnisse wie zum Beispiel die Jurisdiktion über männliche Kleriker. Obwohl es spätestens seit dem 12. Jahrhundert deutliche Tendenzen in der Kirche gab, geistliche Frauen in ihren Verantwortungsbereichen zu beschneiden, gab es Institutionen wie das Reichsstift Gandersheim, die dem Druck zur Reform und zur Normierung standhielten.

Der Vortrag von Dr. Christian Popp (Germania Sacra, Akademie der Wissenschaften zu Göttingen) beleuchtet diese Entwicklungen und thematisiert besonders die Rolle, die Äbtissin und Kanonissen in Gottesdienst und Liturgie spielten. Dies bot den Frauen die Gelegenheit, ihre Stellung und ihren Rang öffentlich sichtbar und erfahrbar zu machen.

Dr. Christian Popp: „Maria 2.0 im mittelalterlichen Gandersheim? Äbtissin, Kanonissen und männliche Kleriker im Reichsstift Gandersheim und anderen Frauenstiften“ - Donnerstag, 07. Oktober, 18:30 Uhr, Sommerschloss Brunshausen.

Eine Voranmeldung für die Veranstaltung unter pzg@gmx.de ist erforderlich. Es gelten die tagesaktuellen Corona-Schutzmaßnahmen, der Zugang erfolgt unter 3G-Kontrolle. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Bild: Das Foto zeigt die Essener Äbtissin Mathilde und ihren Bruder Herzog Otto von Schwaben auf Augenhöhe (© Wikimedia Commons)

 

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